Sicher anlegen bei hoher Inflation

Sicher anlegen bei hoher Inflation bedeutet, den realen Wert des Vermögens zu erhalten, indem man gezielt auf inflationsgeschützte, wertstabile oder renditestarke Anlageformen setzt – kombiniert mit einer durchdachten Strategie.

In Zeiten hoher Inflation verliert Geld auf dem Giro- oder Sparkonto real an Wert, da die Kaufkraft durch steigende Preise sinkt. Während die Inflationsrate in Deutschland laut Prognosen auch 2025 zwischen vier und fünf Prozent liegt, bieten viele klassische Sparformen wie Sparbücher oder niedrig verzinste Tagesgeldkonten weiterhin kaum Rendite. Um das eigene Vermögen vor diesem schleichenden Wertverlust zu schützen, ist eine angepasste Anlagestrategie erforderlich, die Sicherheit und Werterhalt miteinander verbindet.

Ein bewährter Ansatz ist die Kombination aus sogenannten Sicherheits- und Renditebausteinen. Der Sicherheitsbaustein besteht aus kurzfristig verfügbaren Anlagen wie Tages- oder Festgeldkonten mit möglichst hoher Verzinsung. Einige Banken bieten mittlerweile wieder Zinsen von über drei Prozent, was zumindest einen Teil der Inflation ausgleichen kann. Diese Form der Anlage eignet sich besonders für den Notgroschen oder kurzfristige Rücklagen, da sie kaum Schwankungen unterliegt und durch die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Bank und Kunde geschützt ist.

Für den langfristigen Vermögensaufbau ist es jedoch notwendig, auch renditestärkere Anlageklassen in Betracht zu ziehen. Aktien und insbesondere breit gestreute ETFs auf globale Indizes wie den MSCI World oder den FTSE All World bieten langfristig die Chance, die Inflation nicht nur auszugleichen, sondern real Vermögen aufzubauen. Historische Daten zeigen, dass Aktienmärkte über längere Zeiträume hinweg durchschnittlich deutlich höhere Renditen erzielen als die Inflationsrate. Dabei ist es wichtig, regelmäßig zu investieren – etwa über einen ETF-Sparplan – und Kursschwankungen auszuhalten.

Sachwerte wie Immobilien, Edelmetalle oder Rohstoffe gelten ebenfalls als inflationsresistent, da sie reale Werte repräsentieren. Während physisches Gold oft als „sicherer Hafen“ betrachtet wird, bieten Immobilien durch Mieteinnahmen und potenzielle Wertsteigerung eine zusätzliche Ertragsquelle. Allerdings sind diese Anlageformen mit höheren Einstiegshürden, geringerer Liquidität und teils komplexer Verwaltung verbunden.

Eine weitere Möglichkeit besteht in inflationsindexierten Anleihen oder Fonds, die speziell darauf ausgelegt sind, den Kaufkraftverlust auszugleichen. Diese Produkte sind in Deutschland zwar weniger verbreitet, können aber über internationale Anbieter oder spezialisierte ETFs erworben werden.

Zusätzlich gewinnen digitale Anlageformen wie tokenisierte Sachwerte oder KI-gestützte Portfolios an Bedeutung. Sie versprechen mehr Effizienz, Transparenz und Zugang zu neuen Märkten, sollten jedoch aufgrund ihrer Neuartigkeit und regulatorischen Unsicherheiten mit Bedacht eingesetzt werden.

Letztlich hängt die richtige Strategie vom individuellen Risikoprofil, dem Anlagehorizont und den persönlichen Zielen ab. Wer sein Geld sicher anlegen möchte, sollte auf eine breite Streuung achten, regelmäßig vergleichen und sich nicht allein auf klassische Sparprodukte verlassen. Eine ausgewogene Mischung aus liquiden Rücklagen, inflationsgeschützten Anlagen und renditestarken Bausteinen bietet den besten Schutz vor Kaufkraftverlust.

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